Diakonie Lübbecke

Herzlich Willkommen

Der Jugendmigrationsdienst ist ein Fachdienst für Jugendliche und junge Erwachsene mit Migrationshintergrund zwischen 12 und 27 Jahren , sowie für ihre Eltern und alle anderen begleitenden Akteure.  Als Angebot der Jugendsozialarbeit bieten wir jungen Menschen mit Migrationshintergrund umfassende Unterstützung und vielfältige Angebote. Die Arbeit geschieht im Auftrag des Bundesjugendministeriums BMFSFJ.


BERATEN   BEGLEITEN  BILDEN

Beratung

Auf den Wegen und Übergangen in Schule / Ausbildung / Beruf informieren und helfen wir bei Fragen zu

  • notwendigen Sprachkursen
  • Zeugnisanerkennungsverfahren
  • Zugang zum Studium
  • Ausbildung und Bewerbung
  • Praktika
  • finanziellen Themen wie BAföG, Berufsausbildungsbeihilfe, Stipendien

Begleitung

Auf den Wegen der Integration und bei persönlichen Dingen helfen wir beispielsweise durch

  • umfassende Information, Klärung notwendiger Schritte und Begleitung ( Case-Management)
  • Formularhilfen
  • Hilfestellung in Antragsverfahren
  • praktische Hilfen und stärkende Unterstützung in Krisensituationen
  • Vermittlung und Begleitung zu Fachdiensten, Schulen, Arbeitgebern etc.
  • Aufklärung und Unterstützung zu Fragen aller Art 

Bildung

Auf den Wegen der Integration unterstützen wir beispielsweise durch

  • Seminare
  • Informationsveranstaltungen
  • Bewerbungstraining
  • Städtereisen

 Gruppenangebote

Auf den Wegen der Integration bieten wir vielfältige unterstützende Gruppenangebote durch

  • Workshops
  • Projekte
  • Exkursionen
  • gemeinsame Aktivitäten
  • Referate
  • und mehr

Öffentlichkeitsarbeit und Netzwerke

Die Wege und Prozesse der Integration unterstützen wir durch

  • Öffentlichkeitsarbeit
  • Netzwerke
  • Informationsveranstaltungen und Referate
  • Beteiligung an Stadtfesten, Messestände etc
  •  in Gremien und Arbeitskreisen

Sprechen Sie uns gerne an!

Birgit Meyer, Dipl.-Sozialpädagogin
Bensu Aggül, Sozialpädagogin (B.A.)
Sven Steinkühler, Sozialarbeiter

Sprechzeiten und Erreichbarkeit

Büro Espelkamp: Sven Steinkühler

offene Sprechstunden:  
Montag           10.00 - 12.30 Uhr
Donnerstag   14.00 - 16.30 Uhr

zuständig für Espelkamp - Lübbecke - Hüllhorst  - Preußisch Oldendorf - Stemwede - Rahden

 

Büro Minden: Birgit Meyer

offene Sprechstunden:
montags 9.00 - 12.30 Uhr
donnerstags 14.00 - 17.00 Uhr

Weitere Termine nach Vereinbarung.

zuständig für Minden - Petershagen - Porta Westfalica - Hille

 

Hilfe und Unterstützung mit Wirkung

DIE DIAKONIE

Mitglieder des Bundestags im Gespräch mit den Migrationsdiensten der Diakonie

 

Zuwanderung kennt viele Wege. Krieg, Vertreibung und Krisen aber auch wirtschaftliche Gründe sind verantwortlich dafür, dass Menschen sich auf den Weg machen. Das ist seit jeher so. Die öffentlichen Debatten zum Thema Migration werden aktuell jedoch sehr kontrovers aus allen politischen Richtungen geführt. Einig ist man sich parteipolitisch weitestgehend darüber, dass unsere Gesellschaft Zuwanderung benötigt, um den Wohlstand und die Versorgung mit Dienstleistungen - wie etwa die Pflege von alten und kranken Menschen - im Land langfristig sicherstellen zu können. Immer wieder wird dabei ein progressives Management der Zuwanderung gefordert. Um über diese Thematik ins Gespräch zu kommen, nahmen die Bundestagsabgeordneten Dr. Oliver Vogt (CDU) und Frank Schäffler (FDP) die Einladung des Diakonischen Werkes im Kirchenkreis Lübbecke anlässlich des bundesweiten Aktionstages der der Bundesprogramme Jugendmigrationsdienst (JMD) und Migrationsberatung für erwachsene Zugewanderte (MBE) am 19. September gerne wahr, um sich einen Eindruck von ihrer Arbeit zu verschaffen. Zum gemeinsamen Austausch waren neben den Abgeordneten auch Ratsuchende sowie Kooperationspartner eingeladen, die von ihren Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit den beiden Migrationsdiensten berichteten.

Teilhabeförderung und Integration als vorrangige Aufgabe

Das oberste Ziel der Fachdienste für Migration im Diakonischen Werk ist die Förderung der Teilhabe und der Integration zugewanderter Menschen im Kreis Minden-Lübbecke. Um den Integrationsprozess zu fördern, braucht es insbesondere auch staatlich unabhängige Hilfs- und Beratungsangebote, die die Menschen beim Ankommen in der neuen Umgebung unterstützen und begleiten. Die Diakonie aus Lübbecke hält bereits seit mehr als 30 Jahren mit dem Jugendmigrationsdienst in Minden und in Espelkamp sowie der Migrationsberatung für erwachsene Zugewanderte in Espelkamp ein solches Angebot für Zugewanderte in den verschiedenen Altersgruppen vor. Und diese Unterstützungsangebote wirken sehr effektiv, wie die Mitarbeitenden Sebastian Atmer und Sven Steinkühler eingangs der Veranstaltung kurz darstellen. Sei es hinsichtlich der aufenthalts- oder sozialrechtlichen Belange sowie in Bezug auf die soziale und berufliche Integration, unterstützen Birgit Meyer in Minden und ihre Kollegen Sebastian Atmer und Sven Steinkühler in Espelkamp Menschen auf dem Weg in Ausbildung, Studium und Arbeit. Immer wieder werden auch Angebote zur Stärkung der interkulturellen Kompetenzen und zur Prävention von Konflikten entwickelt, um die Menschen im Mühlenkreis im Umgang mit gesellschaftlicher Vielfalt weiterzubilden. „Davon profitieren Ratsuchende und lokale Betriebe gleichermaßen.“, erläuterte Lutz Schäfer als Geschäftsführer des Diakonischen Werks. Der Kräftemangel sei inzwischen über den Bereich der Pflege hinaus sehr deutlich zu spüren, führte er weiter aus. Die Potentiale der bereits zugewanderten Personen gerieten dabei zunehmend in den Blick der Arbeitgebenden.

Eindrucksvoll stellten die Ratsuchenden Durgesh Goswami und Mahsi Ravanji im weiteren Verlauf des Gesprächs ihren Weg in Beruf und Ausbildung vor. Herr Goswami schilderte voller Stolz, dass seine Situation mit der im vergangenen Jahr nun nicht mehr zu vergleichen sei. Mit Unterstützung von Sebastian Atmer ist es ihm gelungen, nach ca. 20 Absagen auf seine Bewerbungen im Vorjahr, nun zwei Zusagen zu Arbeitsplätzen erhalten zu haben und zwischen diesen wählen zu können. Der junge Mahsi Ravanji berichtete, dass es ihm ohne die Hilfe von Birgit Meyer gar nicht erst möglich gewesen wäre seine Ausbildung zum KFZ-Mechatroniker zu beginnen. Die dafür notwendige Arbeitserlaubnis bekam er erst nach fünf Monaten, da die erforderliche Zustimmung der Bundesagentur für Arbeit auf sich warten ließ. Beinahe wäre ihm dadurch der bereits zugesagte Ausbildungsplatz verloren gegangen. „Die Abläufe in den Behörden dauern häufig einfach zu lange.“, befand Dr. Oliver Vogt von der CDU. Das halte potentielle Arbeitskräfte zu lange vom Arbeitsmarkt fern.

Migrationsarbeit - ein vielfältiges Aufgabenfeld

Erfreut zeigten sich Vogt wie auch sein liberales Pendant Schäffler über das gemeinsame Projekt der Bischof-Hermann-Kunst-Schule und des JMD in Espelkamp. Ins Leben gerufen wurde das Projekt durch die enge Zusammenarbeit von Irene Dück, Schulsozialarbeiteri des Ludwig-Steil-Hofs, und Sven Steinkühler. Im Projekt bekommen die Schülerinnen und Schüler der internationalen Förderklasse konkretere Einblicke in die gesellschaftlichen Strukturen der Aufnahmegesellschaft und befassen sich sowohl mit jugendspezifischen Themen, wie auch mit der Frage: „Was bedeuten Demokratie und Freiheit eigentlich ganz praktisch für unser alltägliches Leben?“ Auch die Präventionsarbeit ist fester Bestandteil des Projekts und soll den jungen Menschen Kompetenzen im Umgang mit Konflikten im Alltag vermitteln.

Kooperationen – ein wichtiger Bestandteil der täglichen Arbeit

Wie wichtig die Expertise der Migrationsdienste für die Kooperationspartner ist, machten auch die Berichte von Manuel Sperzel aus der Jugendhilfe der Diakoniestiftung Salem und seines Klienten Ramazan Ali Rezai deutlich. Sperzel berichtete, dass die Jugendhilfe insbesondere auf die aufenthalts- und asylrechtlichen Fachkenntnisse der Migrationsdienste angewiesen sei, da diese Spezialberatung in den Einrichtungen selbst nicht vorgehalten wird. In der Betreuung und pädagogischen Begleitung der unbegleiteten Geflüchteten sei diese Form der Beratung gerade im Asylverfahren unverzichtbar, um den jungen Menschen eine rechtliche Unterstützung zukommen zu lassen.

Amal Ali, Deutschlehrerin der Volkshochschule Lübbecker Land, sprach davon, dass einige der Klientinnen und Klienten ihrer Einrichtung aufgrund ihrer teilweise traumatischen Erlebnisse oder aufgrund bürokratischer, sprachlicher sowie rechtlicher Barrieren nur bedingt in der Lage sind, ihre Anliegen selbst zu klären. Da die Einrichtung diese Form der Beratung nicht selbst leisten könne, freue man sich über die fachliche Unterstützung aus dem Netzwerk.

Fortführung nur durch sichere Finanzierung

Die Diakonie sieht sich mit ihrem Angebot für zugewanderte Menschen gut aufgestellt, um weiterhin für die Akzeptanz von Vielfalt und Zuwanderung in der breiten gesellschaftlichen Mitte zu werben. Davon profitiere das Land schließlich langfristig auch wirtschaftlich, darin sind sich die Beratenden einig. „JMD und MBE leisten dazu einen bedeutenden Beitrag, Menschen den Weg in die Gesellschaft und in den Beruf zu ebnen.“, stellte Lutz Schäfer fest. Dafür sei jedoch eine dauerhaft auskömmliche Finanzierung der Angebote sowie die Unterstützung der politisch Verantwortlichen notwendig. Deshalb wolle man in den Gesprächen mit der Politik immer wieder sensibilisieren und werben. Denn die Wirksamkeit und der Erfolg sozialer Arbeit zeichne sich vor allem dadurch aus, dass man darüber spricht und den Menschen immer wieder bewusst macht, dass sie zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts immens beiträgt.

Bild: Masih Ravanji (vorne, v. l.),Bundestagsabgeordnete Frank Schäffler und Oliver Vogt, Lutz Schäfer, Amal Ali (Mitte, v. l.), Sebastian Atmer, IreneDück, Ramazan Ali Rezai, Anja Kittel, Manuel Sperzel (hinten, v. l.), Sven Steinkühler und Birgit Meyer.

Foto:Diakonie Lübbecke

Ansprechpartner

Sebastian Atmer, Dipl.-Pädagoge, Migrationsberatung für Erwachsene MBE
Birgit Meyer, Dipl.-Sozialpädagogin
Sven Steinkühler, Sozialarbeiter

Zum guten Schluss...

Mehr  Informationen zur Arbeit der Jugendmigrationsdienste gibt´s auf www.jugendmigrationsdienste.de

Gefördert vom