Diakonie Lübbecke

Das große Torfmoor im Sitzen erleben

Der eine oder andere wird sie früher sicher auswendig gelernt haben müssen, die Ballade von Annette von Droste-Hülshoff: Der Knabe im Moor. O schaurig ist´s übers Moor zu gehen…
So hat jeder bestimmt eigene Erlebnisse und Erinnerungen, die mit dem Moor, genauer gesagt, dem Großen Torfmoor, zu tun haben. Aber wie entstand dieses Moor, damals, vor ungefähr 400.000 Jahren eigentlich? Was für Tiere leben dort – und welche Pflanzen?

Genau auf diese Fragen hatte Gerd-Heinrich Nahrwold vom örtlichen Naturschutzbund bei einem Vortrag im Matthäus Seniorenzentrum der Diakonie Lübbecke spannende Antworten, bei dem neben Bewohnerinnen und Bewohnern auch Gäste der Tagespflege mit von der Partie waren.
Mitgebracht hatte er wunderschöne Bilder vom Moor zu verschiedenen Tages- und Jahreszeiten, Tieren und Pflanzen und Geräten zum Torfstechen und lud so zu einem „Bilder-Spaziergang im Sitzen“ in das etwa 500 Hektar große und ca. 12 Meter tiefe Hochmoor ein.
Das Moor ist Heimat für viele, teils seltene, Tier- und Pflanzenarten, wie die Vierflecklibelle, den Aurorafalter, Steinkäuze oder auch das Wollgras, den Moorenzian und den Drachenwurz, um nur einige zu nennen.
Unter dem Motto „Sehen, staunen, schützen“, leistet der Naturschutzbund (NABU) wertvolle Arbeit zum Erhalt der Artenvielfalt im Moor.
Kaum vorstellbar, dass es einst, als man mit dem Torfabbau aufgehört hatte, unter anderem auch den Vorschlag gab, dort eine Giftmülldeponie anzusiedeln. Zum Glück wurde dieser Vorschlag abgelehnt, so dass auch in hundert Jahren noch Menschen sagen können: „O schaurig ists übers Moor zu gehen“. - Aber eben auch wunderschön und einzigartig!


Gerd-Heinrich Nahrwold vom örtlichen NABU bringt das große Torfmoor im Matthäus Seniorenzentrum auf besondere Weise nah.